Was sind Gewerkschaften?
Unter einer Gewerkschaft versteht man üblicher Weise eine Vereinigung von abhängig Beschäftigten (Arbeitnehmern) zur Vertretung von wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Interessen.
Geschichtlich sind Gewerkschaften zumeist aus den Arbeiterbewegungen hervorgegangen. Gewerkschaften setzen sich z.B. für bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne und mehr Mitbestimmung ein.
Bekannte Gewerkschaften in Deutschland sind etwa die Industriegewerkschaft Metall („IG Metall“), die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft („ver.di“), die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie („IG BCE“), die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft („GEW“) sowie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten („NGG“).
Gewerkschaften haben in vielen Branchen mit Arbeitgebern oder Arbeitgeberverbänden Tarifverträge (man spricht bei den beiden Seiten von „Tarifvertragsparteien“) geschlossen. Tarifverträge enthalten Rechtsnormen, die etwa Inhalt, Abschluss und die Beendigung von Arbeitsverhältnissen aber auch betriebliche und betriebsverfassungsrechtliche Fragen regeln (sog. „normativer Teil“) und die Rechte und Pflichten der Tarifvertragsparteien (sog. „schuldrechtlicher Teil“) festlegen.
Wenn Tarifverhandlungen scheitern, können z.B. Gewerkschaftsmitglieder in einer sog. Urabstimmung darüber abstimmen, ob sie mit dem Mittel des Arbeitskampfers – also eines Streiks – für die Durchsetzung ihrer Interessen eintreten wollen.